Erste Ausfahrt 2018

Eierfahrt zum WEISENauER RV

Von Dorothee Folger – Traditionell fand am 14. Januar wieder die Eierfahrt statt, zu dem dieses Jahr der Weisenauer Ruderverein eingeladen hatte. Nachdem wir im letzten Jahr Gastgeber waren, hat der Hintergrund der Veranstaltung nun gewiss jedes Vereinsmitglied erreicht: Es handelt sich um eine Art Neujahrsempfang der Rudervereine zwischen Mainz und Bingen, zu dem reihum in loser Veranstalterfolge geladen wird.

 

Dieses Jahr konnten wir nur ein Boot stellen, da es mehrere Rückzieher wegen Krankheit gab. Freundlicherweise transportierte Christian das Boot morgens für uns nach Weisenau, was der extrem starken Strömung bei dem abfließenden Hochwasser geschuldet war. Oder vielleicht auch einfach der Neujahrsträgheit: Fast alle im Boot ruderten an diesem Tag ihre ersten Kilometer des Jahres. 

 

Die Weisenauer richten die Eierfahrt immer besonders rustikal-gemütlich in ihrer leergeräumten Bootshalle und mit einem zünftigen Feuer vor der Tür aus. Die Halle wurde wieder proppenvoll, damit stieg auch die Temperatur, und wie immer gab es die üblichen Speisen und Getränke: Eier, Brezeln, Glühwein und Orangenpunsch. 

 

Der Vorsitzende Ludwig Dürsch (genau. Wer es nicht weiß, ahnt es: gebürtiger Ingelheimer) begrüßte die Teilnehmer, der Ortsvorsteher hielt eine betont jugendliche Rede, Wolfgang übergab den Stab in Form des Eierfahrtenbuches (gestern Nacht noch schnell, aber liebevoll vom Kreativteam Wolfgang und seiner Frau Beate gestaltet) an Ludwig und eine Vertreterin des Eltviller Rudervereins lud für 2019 ein. Damit war der offizielle Teil zügig erledigt. Teilnehmer, die in 19 Booten aus 10 Vereinen eingelaufen waren, wurden herzlich beklatscht, und anschließend ging es für uns nun auch endlich ins Boot. 

 

Hajo war unser erfahrener Obmann und steuerte zuerst, Wolfgang ignorierte sein schmerzendes Knie sehr tapfer, Stefan L wurde zum Bugmann und von Dörte und mir versprach man sich Vortrieb aus dem, naja, Maschinenraum. Die Ablegesituation am Steg in Weisenau ist wegen der gleichnamigen Brücke und dem Zementwerk schon ein bisschen spannend, zumal bei Hochwasser. Etwas holprig ging es deswegen auch für uns los. Hajos Fotoapparat blieb jedenfalls am Steg zurück, aber Hajo lenkte uns trotzdem souverän im großen Bogen um die fatalen Hindernisse, also Brückenpfeiler und Zementfrachter, herum, während mancher im Boot noch seinen Rollsitz suchte, und los ging die flotte Fahrt. Falls dieser kleine Artikel mit Fotos erscheinen kann, läge darin die gute Nachricht, dass Hajos Kamera wieder aufgetaucht wäre.

 

Das Wasser rauschte, die Carolus Magnus hing hartnäckig (und irgendwie grundlos, denn wir ruderten richtig schön und meistens auch gemeinsam), der Wind war mild und die Sonne entgegen allen Ankündigungen leider nicht zu sehen. An alledem änderte sich auch nach einer kleinen Pause beim Angelverein in Mombach nichts. Wolfgang steuerte uns nun sicher nach Hause und etwas ausgezehrt durch die Kälte kamen wir gegen 15.30  nach gut 26 km im Heimathafen an. Einmal mehr erwies sich unser Steg an seiner Position im sicheren Hafen als Glücksgriff, da möchte wohl niemand mit den Weisenauern tauschen...

 

Die Saison 2018 begann bestens; eine Eierfahrt ohne besondere Zwischenfälle ist, ähm, nicht gerade selbstverständlich, wer denkt da nicht an die großen Ereignisse der Vorjahre, nämlich Nebel in Bingen oder Helirettung vor Mombach! 

Einzig der Verbleib unserer Fahne, die anfangs da war und später nicht mehr, bleibt ein Rätsel, das leider etwas an unserer Rudererehre kratzt.