Von Antje Bachmann – Kurz vor Weihnachten, wenn die Feiertage mit großen Schritten nahen, macht sich der DRV zusammen mit Concept 2 ganz nach dem Vorbild einschlägiger Frauenzeitschriften Gedanken, wie man die mühsam angefutterten Pölsterchen der Weihnachtstage im Januar wieder los wird. Daher im Rudersport der Aufruf an die Kernzielgruppe solcher Marketingaktionen- alle Frauen des Landes - im Januar bei der Women’s Ergo Challenge an vier aufeinanderfolgenden Montagen eine aufsteigende Anzahl an Minuten zu rudern und dieses Ergebnis an den DRV zu melden, um am Ende festzustellen, welcher Verein denn die meisten Frauen auf die Ergometer treiben könne. Nebenbei hätte man auch was gewinnen können, aber wen interessiert das schon?
Nach ein paar Tagen Bedenkzeit reift in mir die Erkenntnis: „Warum denn eigentlich nicht? Nicht die schlechteste Idee, um sich die Zeit an langen dunklen Januarabenden zu vertreiben.“
Erstes Vorfühlen bei Heidi und Annette („Noch ein Tässchen Glühwein?“) bei unserem vorweihnachtlichen Adventsfenster am 23.12. Die beiden sind nicht abgeneigt und versprechen mitzumachen. Also zwischen den Jahren eine Mail an den Vorstand mit der Bitte den Aufruf zu versenden und vorsichtshalber auch noch eine kurze Nachricht in die whatsapp-Gruppe geschickt und dann ... Funkstille.
Ok, so wird das nichts. Also nehme ich mir an einem Abend nichts vor und das Telefon mit aufs Sofa und rufe mal ein paar potentielle Kandidatinnen an. Die üblichen Bedenken und Ausreden: „ Ich kann das nicht“, „Ich bin zu schlecht“, „Ich hasse Ergometerrudern“, „ Ich habe schon einen Yogakurs gebucht“, „Ich brauche das nicht“ usw. erfordern ein wenig Überredungskunst und den dezenten Hinweis, dass Annabelle und Luise mitmachen und ohnehin unsere Gruppe allein an die Spitze rudern würden, und so nach und nach findet sich die eine und andere bereit mitzumachen.
Start ist am am 8.Januar. und laut Murphys Gesetz geht natürlich schief, was schiefgehen kann und es ist erst mal Hochwasser angesagt. Aber zu meiner großen Überraschung lässt sich keine davon aufhalten und 14 Paar Gummistiefel stehen am Montagabend im Flur! Jeweils sechs Fahrrad- und Ruderergometer sind voll belegt und der Rest muss in der Warteschleife die Ergebnisse mit dem Handy festhalten, die Musik bedienen oder schon mal den Belohnungs-Smoothie für hinterher vorbereiten. Die acht Minuten sind schnell runtergerudert anschließend gibt es noch etwas Fachsimpelei, wie man am besten beim nächsten Mal die dann um sieben Minuten längere Ruderzeit angeht. Und so läuft es jeden Montag: kurzes Hallo, ab aufs Fahrrad oder Ergometer zum Aufwärmen und dann auf Zeit gerudert.
Natürlich wird geguckt, was haben die anderen für eine Taktik, welche Schlagzahl, welcher 500-m-Wert und was hat jede am Ende für ein Ergebnis. Und es wird natürlich vor dem letzten Termin – 30 Minuten Ruderzeit – noch mal sehr an den eigenen konditionellen Fähigkeiten gezweifelt. Aber die Stimmung ist richtig gut, alle sind voll motiviert dabei und wer montags nicht kann, liefert seine Ergebnisse zuverlässig im Laufe der Woche ab.
Danke an euch alle, die ihr montags im Januar das Sofa gegen einen Sitz auf dem Ergometer getauscht, euren kleinen oder großen Schweinehund und alle Bedenken überwunden habt und einfach nur Spaß hattet! Ihr habt daraus ein schönes Event mit toller Stimmung gemacht.