Deutsche Jugendmeisterschaften in München

Annabelle Bachmann IM Nationalteam

Erstes Jahr in der U 19 und schon ein WM-Ticket in der Tasche. Für Annabelle Bachmann vom Ruderverein Ingelheim haben sich deutschen Junioren-Meisterschaften in München gelohnt. Die 17-Jährige wurde nach ihrem Sieg im Doppelvierer der U 19 direkt für die Nationalmannschaft nominiert, die sich ab dem 3. Juli in Berlin auf die WM in Litauen vorbereitet. Stellt sich nur noch die Frage, ob die Ingelheimerin fest im Boot sitzt oder als Ersatzfrau mit nach Trakai reist.

 

Unabhängig davon zeigt sich Trainer Andreas Beer rundum zufrieden: „Sie hat ein schönes Ziel erreicht.“ Und wie. Im Rennen zeigte der Doppelvierer in der Besetzung Sophie Leupold (Pirna), Bachmann, Tabea Kuhnert (Magdeburg) und Leonie Menzel (Düsseldorf) seine ganze Klasse und ließ der Konkurrenz keine Chance. Zeitweilig hatte das Quartett fast zwei Bootslängen Vorsprung. Den Schlussangriff der Verfolgerinnen wehrten Bachmann und Co. souverän ab.

 

Im Einer springt Rang fünf heraus

Vergessen war spätestens da, dass die Ingelheimerin die angestrebte Medaille im Einer verpasst hatte. Lag sie als Zweitschnellste des Vorlaufs und der drittschnellsten Zeit im Halbfinale noch klar auf Kurs Siegertreppchen, musste sich Annabelle Bachmann am Ende mit Platz fünf im A-Finale zufrieden geben. „Da darf man nicht hadern“, hielt sich bei Andreas Beer die Enttäuschung in Grenzen, „auch wenn wir gerne weiter vorne angeklopft hätten.“ Und auch Annabelle Bachmann ließ bei sich selbst Milde walten: „Klar, der Einer hätte besser laufen können, dafür war der Vierer später super.“ Die 17-Jährige wird sich nun bei der Vorbereitung auf die WM wie alle anderen einem Stufen- und einem Ergo-Test stellen. Dann wird man sehen, was für die junge Dame herausspringt. Auch aufgrund ihrer im DRV-Ranking gesammelten Punkte, beziffert Andreas Beer die Chancen, dass Bachmann fest im WM-Boot sitzt auf „über 50 Prozent“.

 

Weniger glücklich liefen die deutschen Meisterschaften für Klubkollege Alexander Reisinger und dessen Vierer ohne Steuermann mit Tim Biringer (Saarbrücken) und den Wormsern Markus Feils und Jonas Burhardt. Das Quartett musste sich im Vorlauf mit Rang vier begnügen. Im Hoffnungslauf war das Quartett dann zwar geringfügig schneller, doch es reichte nur zum fünften Platz. Für Andreas Beer war dies dem Umstand geschuldet, dass eine Hälfte des Vierers auch noch die Zweier-Konkurrenz bestritten hatte. Der Hoffnungslauf war für diese beiden dann bereits das vierte Rennen bei Sauna-Temperaturen. „Da gingen dann nach 1000 Metern die roten Lampen an“, wusste Beer genau, warum der angepeilte Finaleinzug nicht klappte.