Internationale Juniorenregatta in Hamburg

AnNabelle Bachmann schiebt sich nach vorn

Tabea Kuhnert, Leonie Menzel, Annabelle Bachmann und Ella Reim (von links)
Tabea Kuhnert, Leonie Menzel, Annabelle Bachmann und Ella Reim (von links)

Von Volker Buch - Das große Ziel der U 19-Ruderer heißt in diesem Jahr Trakai, denn dort finden vom 2. bis 6. August die Junioren-Weltmeisterschaften statt. Und Annabelle Bachmann vom RV Ingelheim kann sich durchaus Chancen ausrechnen, in Litauen dabei zu sein.

 

Besonders nach dem letzten von drei Junioren-Ranglistenrennen des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) in Hamburg. Denn da schob sich die 17-Jährige im Ranking vom zehnten auf den achten Platz nach vorn. Dass die eigentlich schnellste deutsche Skullerin Sophie Leupholz (Pirna) in Allermöhe gefehlt hatte – geschenkt. Mit dem achten Platz hat Bachmann alle Qualifikationskriterien des DRV erfüllt inklusive der Ergo-Norm. „Die WM-Tür ist noch nicht zu“, hofft Trainer Andreas Beer, dass sein Schützling bei der Junioren-DM vom 22. bis 25. Juni in München den letzten Schritt machen kann.
 Hamburg ließ sich für Bachmann gleich gut an, ruderte sie doch mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit ins Halbfinale, kam dort aber nur auf Rang vier und verpasste so das A-Finale. Im B-Finale musste sich die Gymnasiastin ihre Zweier-Partnerin Ella Reim aus Saarbrücken geschlagen geben.
Bachmann/Reim holten sich im Doppelzweier den vierten Platz, waren aber das drittschnellste deutsche Boot. Aus dem Ergebnis des Zweier-Rennens bildete Bundestrainerin Brigitte Bielig dann zwei Doppelvierer, um das innerdeutsche Ranking auszurudern. Bachmann/Reim saßen mit den aktuellen Doppelzweier-Europameisterinnen Tabea Kuhnert (Magdeburg) und Leonie Menzel (Düsseldorf) in einem Boot und nahmen den EM-Zweiten Klara Thiele, Lisa Gutfleisch, Maren Voelz und Nora Preuser bei ihrem Sieg stattliche vier Sekunden ab. Und in dieser Bootsklasse liegt auch Bachmanns Chance auf ein WM-Ticket. „An Leupholz im Einer und Kuhnert/ Menzel im Doppelzweier dürfte kein Weg vorbeigehen“, mutmaßt Andreas Beer. Sollte es in München erneut gelingen, die EM-Zweiten zu schlagen, stehen die Aktien der Ingelheimerin für den Doppelvierer gar nicht schlecht.
Derweil musste ihr Klubkollege Alexander Reisinger mit seinem Partner Tim Biringer (Saarbrücken) im Zweier ohne Steuermann kleinere Brötchen backen. Im Vorlauf landete das Duo mit Abstand auf dem letzten Platz, beendeten die Konkurrenz am Ende auf Rang 27 von 30 Booten, was nicht ihrem eigentlichen Leistungsvermögen entspricht. „Das sind zwei Kopfmenschen. Wenn es nicht läuft, wird sofort überlegt“, nennt Andreas Beer mentale Gründe für das überschaubare Abschneiden in Hamburg. Bis zu den Junioren-Meisterschaften in München soll mit den beiden nun ein neuer Vierer gebildet werden, der es ins Finale schaffen kann.