Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2018

Von Volker Buch –  Normalerweise ist im Hause Bachmann Annabelle für die Rudererfolge verantwortlich. Doch diesmal musste das Ass des RV Ingelheim (RVI) ihrer jüngeren Schwester Luise platzierungstechnisch den Vortritt lassen, die im Doppelzweier der U 17 mit Paula Gerundt vom RV Saarbrücken Silber gewann und somit für des beste RVI-Resultat bei den deutschen Junioren-Meisterschaften in Köln sorgte.

„Sie hat die Erwartungen voll erfüllt“, lobte Ingelheims Trainer Andreas Beer die Leistung seines Schützlings im Boot, das den Vorlauf und das Halbfinale auf der Regatta-Strecke in Fühlingen für sich entschied. Im Finale fehlten dann 1,90 Sekunden auf die Siegerinnen Marit Runge und Charlotte Moritz.

Was dieses Ergebnis im Zusammenhang mit der Nominierung für den renommierten Baltic Cup bedeutet, ist noch nicht raus. Das hat etwas damit zu tun, dass der zuständigen U 19-Bundestrainerin Sabine Tschäge in diesem Jahr ein starker jüngerer Jahrgang der A-Junioren zur Verfügung steht, der ebenfalls für den Baltic Cup, der am 29. und 30. September in Polen stattfindet, in Frage kommt. „Da ist aber noch nichts spruchreif“, sagt Andreas Beer: „Die Chancen sind da. Möglich, dass Luise dort im Vierer sitzt.“

Derweil war auch Annabelle Bachmann mit Medaillenhoffungen im Doppelzweier in die DM gegangen. Gemeinsam mit Klara Thiele (RG Mühlheim) sah das nach Platz zwei im Vorlauf noch ganz gut aus. Doch im Finale war bei der U 19-Kombination irgendwie der Wurm drin. Am Ende landete das Boot auf dem vierten Platz. „Das hat uns schon ein wenig die Sprache verschlagen“, wusste Andreas Beer nicht, warum das Duo die Podestplätze verpasst hatte: „Sie haben keine erkennbaren Fehler gemacht.“ Allerdings war das Feld stark besetzt. Allgemeiner Tenor: „Kann passieren.“ Ändert aber nichts daran, dass Annabelle Bachmann und Klara Thiele angesichts der hohen Erwartungen schon ein wenig geknickt waren.

Allerdings gab es für die beiden mit Bronze im Doppelvierer ein kleines Trostpflaster. Gemeinsam mit den Siegerinnen im Doppelzweier, Annika Steinau (Witten) und Emma Appel (Magdeburg), legten Bachmann/Thiele einen starken Schlussspurt hin und sicherten sich so den dritten Platz.

Wenn nichts mehr dazwischen kommt, sitzt Annabelle Bachmann übrigens bei der U 19-WM vom 7. bis 12. August im tschechischen Racice erneut im Doppelvierer, in dem sie im vergangenen Jahr Silber geholt hatte. Ab 7. Juli kommt die Nationalmannschaft in Berlin zusammen. Dort werden letzte Physis-Tests durchgeführt und die Athleten vermessen. Zwei Tage später erfolgt die Bekanntgabe der Bootsbesatzungen.

Unterdessen lief die DM für den Ingelheimer Alexander Reisinger so mittelprächtig. Gemeinsam mit dem Saarbrücker Finn Quarz musste er im U 19-Zweier ohne Steuermann nach Rang vier im Vorlauf in den Hoffnungslauf. Dort allerdings qualifizierten sie sich als Zweite für die Vorschlussrunde. Dort fehlten dann schlappe 18 Zehntel, um sich fürs Finale zu qualifizieren. „Sie haben schwach angefangen, konnten sich aber steigern“, bilanzierte Andreas Beer. Im B-Finale wurden Reisinger/Quarz Zweite und beendeten die DM auf Rang sieben. Im Achter kam das Duo auf den fünften Platz. Es ist übrigens das letzte U 19-Jahr von Alexander Reisinger, der kommende Saison in die U 23 aufrückt.

Aufnahmen von Andreas Bachmann