DRV Jugendregatta in München

Unter den Möglichkeiten geblieben

Von Volker Buch –  Wenn ein Trainer – in welcher Sportart auch immer – Sätze formuliert wie: „Da war der Wurm drin“ oder „Das ist kein Beinbruch“ weiß jeder, dass der Wettkampf nicht so gelaufen ist, wie er hätte laufen sollen. Und so war das auch bei der internationalen Junioren-Regatta der Ruderer in München. Andreas Beer, Coach des RV Ingelheim, musste genau diese Sätze zu Protokoll geben, weil seine Schützlinge ergebnistechnisch unter ihren Möglichkeiten geblieben waren.

 

 

Fangen wir mit Annabelle Bachmann an. Die 18-Jährige fuhr mit Klara Thiele (Mühlheim) im U 19-Doppelzweier den schnellsten Vorlauf, um im Finale auf dem enttäuschenden fünften Platz ins Ziel zu kommen. „Wir rätseln“, wusste Andreas Beer auch nicht so genau, warum es im Endlauf nicht funktioniert hatte: „Da lief gar nichts.“ Eine Erklärung könnte sein, dass die Ingelheimer Sportlerin des Jahres vergangene Woche ziemlich platt aus dem Trainingslager in Berlin zurückgekehrt war. Eine andere, dass dieses Duo vielleicht noch lernen muss, mit der Favoritenrolle umzugehen.

 

 

Für fehlende Frische spricht allerdings die Konkurrenz im Doppelvierer. Hier war Annabelle Bachmann mit ihrer Crew Zweitschnellste im Vorlauf, um im Finale nur Vierte zu werden. „Da hat hinten raus die Dynamik gefehlt“, schildert Andreas Beer.

 

Anders gelagert war der Fall bei Schwester Luise Bachmann. Die 16-Jährige hatte im U 17-Einer im Vorlauf dominiert, sodass sie ebenfalls als Favoritin ins Finale ging. Da lieferte sie sich über 900 Meter ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der späteren Siegerin Judith Guhse (Ratzeburg), um sich dann einen Krebs zu fangen. Nach der unfreiwilligen Vollbremsung waren natürlich alle Chancen dahin und Luise Bachmann „ein bisschen niedergeschlagen“, wie ihr Trainer berichtete. Glücklicherweise haben die unbefriedigenden Ergebnisse in Sachen Nationalmannschaft noch keine Auswirkungen.