Annabelle Bachmann - Vom 20.-23. Juni fand auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel die Deutsche Jahrgangsmeisterschaft U17/U23 und die Juniorenmeisterschaft statt. Für den RVI traten Luise im Juniorinnen A Doppelzweier mit Cora Loch und Annabelle im U23 Doppelzweier mit Sophie Leupold und im Doppelvierer an.
Der Wettkampf begann schon am Mittwoch turbulent beim ersten Training. Luise und Cora übersahen die Startbrücke und zerbrachen bei dem Zusammenstoß beide Steuerbordskulls. Zum Glück ist ihnen
selbst nichts passiert und Ersatzskulls konnten auch organisiert werden. Danach hieß es Nerven behalten und von dem kleinen Malheur nicht beeindrucken lassen.
Das Renngeschehen begann dann Donnerstag mit den Vorläufen der A-Juniorinnen. Hier konnten Luise und Cora ihre Konkurrenten souverän hinter sich lassen und gewannen mit der schnellsten Zeit
insgesamt. Das bedeutete für Luise zwei Tage nur Training, denn sie hatten sich direkt für das A-Finale qualifiziert.
Freitags fanden die Bahnverteilungsrennen der U23 statt, wo sowohl im Zweier als auch im Vierer nicht mehr als 6 Boote gemeldet waren, weshalb alle automatisch im Finale waren. Die Boote fuhren freitags nur um die Verteilung der Bahnen, da die Favoriten normalerweise die mittleren oder die vom Wind begünstigen Bahnen kriegen. Natürlich kann trotzdem niemand diese Rennen so richtig ernst nehmen. Das erste Bahnverteilungsrennen für den Doppelvierer glich dementsprechend mehr einer Trainingsbelastung mit moderater Intensität, als die Boote mit deutlich Abstand zueinander ins Ziel trudelten. Annabelles Vierer konnte sich hierbei den ersten von vier Plätzen und damit eine Mittelbahn sichern.
Als nächstes war die Bahnverteilung für den Zweier dran. Hier war der Rennangang durchaus etwas ernsthafter, die meisten Mannschaften waren in dieser Zusammenstellung noch kein Rennen gefahren
und man wollte antesten, was da so geht. Annabelle und Sophie fanden leider nicht so gut ins Rennen und wurden vierte von sechs Booten, kein zufriedenstellendes Ergebnis. Zum Glück ging es hier
nur um die Verteilung von Bahnen.
Samstags finden auf den Meisterschaften immer schon die Finals der U23 Athleten statt. Während Luise und Cora also nur locker trainieren gingen, bereitete Annabelle sich morgens für das Finale im
Doppelzweier vor. Hier würde ein zweiter Platz die Nominierung für die U23-WM in Sarasota bedeuten. Als Konsequenz auf das durchwachsene Rennen des Vortages setzte Bootstrainer Eckbert Scheibe
aus Dresden die beiden nochmal um, Sophie sollte jetzt die Schlagposition übernehmen und Annabelle würde aus dem Bug mit den nötigen PS unterstützen. Tatsächlich lief das Rennen auch viel besser
als am Vortag, obwohl die beiden nach dem Start wieder auf Rang vier lagen. In einem packenden Endspurt fuhren sie an die Drittplatzierten heran und gewannen mit nur einem Hundertstel Vorsprung
die Bronzemedaille. Im Nachhinein wurde das Ergebnis zwar für „tot“ erklärt, also unentschieden, aber trotzdem war man sehr zufrieden mit dem Verlauf des Rennens.
Am Nachmittag fand dann das Finale der Doppelvierer statt, hier war das Ziel mindestens ein zweiter Platz. Diesen konnte sich die Renngemeinschaft aus Ingelheim, Speyer, Heidelberg und Berlin
auch vom Start weg sichern und bis über die Streckenhälfte außerdem am ersten Vierer dran bleiben, der in dieser Besetzung zur WM fahren wird und auch schon einige Wochen zusammen trainiert hat.
Mit diesem starken Rennen konnte Annabelle ihr Wochenende und ihre Saison erfolgreich abschließen.
Am Sonntag ging dann Luise mit Cora im A-Finale an den Start. Der Plan war so nah wie möglich an die eingefahrenen Favoritinnen heranzufahren, die bereits zur Junioren-EM gemeinsam angetreten
waren. Das leider erst seit kurzem zusammengesetzte Duo lieferte den Konkurrenten auch einen starken Kampf und schaffte es zum Schluss tatsächlich auf das Podium, auf den dritten Platz. Neben der
Medaille gewann Luise hierbei auch ein Ticket für den Doppelvierer auf der Junioren-WM in Tokyo. Ob sie dabei einen Bootsplatz oder nur den Ersatzplatz erhalten wird, zeigt sich zwar erst in zwei
Wochen nach der Mannschaftsbildung, aber aufgrund ihrer Vorleistung stehen ihre Chancen gut und wir alle hoffen natürlich, dass das für sie klappt.