Deutsche Sprintmeisterschaften 2020

Ein Ingelheimer Oldie startet bei der Deutschen Sprintmeisterschaft

Stephanie Hang
Stephanie Hang

Von Stephanie Hang – Nach 3 Jahren Pause vom Wettkampfsport habe ich mir gedacht, warum nicht noch einmal bei der Sprintmeisterschaft testen, was noch so geht. Gesagt, getan...

 

Nachdem 2020 in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr war, (fast) alle Regatten abgesagt wurden und wir ohne Wettkämpfe über den Sommer kommen mussten, war die Vorfreude auf die im Oktober anstehende Deutsche Sprintmeisterschaft in Werder an der Havel umso größer.


Die Veranstalter freuten sich über ein Rekord Meldeergebnis. So hatte auch ich ein paar namhafte Gegnerinnen im 13 Boote starken Meldefeld des Frauen Einer. Mir sind zunächst einmal die Jahrgangszahlen meiner Gegnerinnen ins Auge gesprungen. Mit meinem Jahrgang 1993 war ich zwar nur die Zweitälteste jedoch trotz allem mit weitem Abstand ein echter Oldie. Aus diesem Grund galt das Motto: "Alles kann, nichts muss und mal sehen was man gegen die Jungen noch dagegen setzen kann".
 
Im Vorlauf über die 450m Strecke musste ich mindestens Dritte werden, um den Hoffnungslauf zu umgehen. In einem guten Rennen zum warm werden konnte ich mir den zweiten Platz sichern. Im Halbfinale am Mittag ging es dann um den Einzug ins Finale A. So langsam wurde es ernst... In einem spannenden Rennen zeigte sich ganz klar, dass das heute ein super knapper Kampf wird. Mit nur 3 Zehntel Abstand kamen die ersten Drei Boote ins Ziel. Ich hatte das Glück auf meiner Seite und kam sogar als Sieger aus dem Halbfinale heraus. Mit mir ins Finale zogen ein, Aurelia-Maxima Katharina Janzen vom Rostocker RC, Maren Völz RC Potsdam, Laura Kampmann TVK Essen, Verena Schuhmacher Mannheimer RG und Annika Steinau vom RC Witten.
 
Im Finale ist Maren Völz auf der Außenbahn furios gestartet. So hatte ich zunächst mal wieder den langsameren Start erwischt, konnte mich aber über die ersten 250m wieder gut herankämpfen und zeitweise auf Platz 2 setzen. Im Endspurt kamen Aurelia und Laura stark auf. Bereits 150m vor dem Ziel hab ich 5 kürzere Schläge eingebaut, um die Schlagzahl nochmal zu erhöhen. Nun kalt es, nicht mehr rechts und links zu schauen und einfach zu treten. So kam ich auch völlig unwissend der Platzierung über die Ziellinie. Maren Völz hat sich in einem super starken Rennen deutlich den Meistertitel gesichert. Dahinter kamen drei Boote innerhalb von 5 Zehntel ins Ziel. Diesesmal zog ich jedoch den Kürzeren und musste mich mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Silber ging nach Essen und Bronze nach Rostock. Naja ich bin ehrlich, glücklich war ich darüber nicht. Aber getreu meinem Motto für das Wochenende blieb mir wenigstens die Gewissheit, dass ich mich als Oldie noch nicht ganz verstecken muss. :)
 
Zuletzt möchte ich mich gerne bei Andi und dem Vorstand für die Bereitschaft, einen Renneiner für die Zeit der direkten Vorbereitung nach Speyer zu verlagern, herzlich bedanken. Mittlerweile lebe und trainiere ich in Speyer und freue mich sehr, dass ich so meinem Heimatverein treu bleiben konnte und in Ingelheimer Farben in Werder gestartet bin.