12.-14. September 2025

Stadtdurchfahrt Berlin

Hans-Joachom Rust - Am 03.04.2015 informierte Ulrike, dass am 13. September die 5. Stadtdurchfahrt in Berlin stattfindet. Im Rahmen eines Wanderrudertreffens, das vom DRV organisiert wurde, war es an diesem Tag möglich, die Spree zwischen dem Bundeskanzleramt und der Oberbaumbrücke mit Kleinbooten zu befahren. Vom RVI ließen sich dieses seltene Sightseeing-Ereignis 12 RVI-Mitglieder nicht entgehen. Darüber hinaus ruderten mit uns Frank aus Marburg  sowie Anke vom Ruder-Club Tegelort (RC-Tegelort). Die drei Boote wurden vom RC Tegelort dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Das Verladen der Boote erfolgte am Freitag um 16 Uhr, u.a. mit den zu diesem Zeitpunkt anwesenden RVI-Mitgliedern. Den Transport von Tegelort bis zur RG Wiking in Neukölln, also quer durch das quirlige Berlin, übernahm Frank zusammen mit Anke. Vielen Dank dafür!

 

Am Abend hatte Antje um 19:30 Uhr einen Tisch im Brauhaus Spandau reserviert. Nachdem auch die letzten beiden RVI-Mitglieder (Christiane und ich) eingetroffen waren, wurden nochmals die letzten Details und die schriftlichen Anweisungen des örtlichen Orga-Teams (Rechtsfahrgebot, keine längeren Pausen, keine Regatta/Wettfahrt und natürlich „ Alkohol im Schiffsverkehr“) z. K. genommen.

 

Am Samstagmorgen, um 7:30 Uhr, nach dem verkürzten Frühstück (das Hotelfrühstück war erst ab 7 Uhr möglich) brachen 13 mehr oder weniger ausgeschlafene Ruderinnen und Ruderer mit Bus und U-Bahn nach Neukölln auf. Nach einer gefühlten Stunde in der U7 erreichten wir die RG Wiking. Dort waren schon zahlreiche Vereine vor Ort, die ihre Boote zu Wasser ließen. Aufgrund des engen Zeitplans an den Schleusen verlief das Einsetzen der Boote zügig. Von dort aus ging es über den Britzer Verbindungskanal zur Spree und weiter in Richtung Oberbaumbrücke und Mühlendamm-Schleuse. Mit ergänzenden Ausführungen von Anke, Annabelle und Ulrike ruderten wir u.a.  vorbei an den Molecule Men und der East Side Gallery. Vor der Mühlendamm-Schleuse warteten enorm viele Boote auf den Einlass in die Schleuse. Die Anweisungen der Verantwortlichen an die Bootsbesatzungen erfolgten in direkter urbaner Berliner Ansprache. Leider warteten hier auch Wespen, deren Stiche unter anderem die Unterseite meines Oberarms sowie meines Mittelfingers malträtierten. Trotz des sofortigen Einsatzes von Ulrikes Fenistil führten die Stiche zu unerfreulichen Hautreaktionen.

 

Nachdem die Schleuse passiert war, führte die Strecke vorbei am Humboldt Forum, der Museumsinsel, dem Berliner Dom, dem Reichstag, dem Bundestagsgebäude sowie dem Bundeskanzleramt. Vom Wasser aus bieten die genannten Sehenswürdigkeiten interessante neue Perspektiven. Danach wurde eine Anlegestelle für die dringenden „ Bedürfnisse“ angesteuert. Hier gab es ein krasses Missverhältnis zwischen Rudererinnen und Ruderern und dem an dieser Stelle einzigen verfügbaren WC. Hier ist noch Berliner Luft nach oben. Im Anschluss ruderten wir zur Schleuse Charlottenburg bis zur Havelmündung in Spandau. Von dort aus ging es weiter Richtung Norden. An der Spandauer Schleuse gab es für den Übergang eine Bootsschleppe, bei der das Boot mit Geschick auf den im Wasser liegenden Wagen gezogen, anschließend auf eine kleine Anhöhe gezogen und wieder ins Wasser gelassen wurde. Boote und Ruderer blieben bei diesem Manöver unversehrt.

 

Von hier aus wurde die letzte Etappe Richtung Tegelort gerudert. Kurz vor 16 Uhr erreichten wir rechtzeitig das Bootshaus, bevor ein kräftiger Schauer niederprasselte. Nach dem Säubern der Boote und einem Getränk nach Wahl, das uns von Frank großzügig serviert wurde, liefen wir zur Fähre, um anschließend zur Pizzeria am Fähranleger die verbrauchten Kalorien aufzufüllen. Nach dem Essen und der Verabschiedung von Annabelle ging es mit dem öffentlichen Nahverkehr zurück zum Hotel. Der Ausklang des ereignisreichen Tages fand an der hoteleigenen Bar statt, jedoch erst nach Schwimmen, Whirlpool und ggf. Saunieren in der hoteleigenen Therme.

 

Für die Statistik: Insgesamt meldeten sich zu diesem Event ca. 854 Ruderende mit 158 Booten an – Kanus und SUPs nicht mitgezählt. Die geruderte Strecke betrug rund 36 km. 

 

Am Sonntag konnten wir ausgiebig das Hotelfrühstück genießen. Um 9:30 Uhr fuhren wir mit den Autos zum Ruder-Club Tegel. Dort wurden uns freundlicherweise drei Boote zur Verfügung gestellt. Da Ina und Frank bereits am Morgen die Heimreise antraten, verteilten sich auf den Vierer: Eva, Martha, Hans und Patrick mit Steuerfrau Ulrike; auf den Dreier Antje, Christiane und Robert; und auf den Zweier Kerstin und mich. Die Runde auf dem Tegeler See unter Leitung von Ulrike führte uns auch ein Stück in den Hohenzollernkanal (offizielle Bezeichnung "Spandauer Schifffahrtskanal"). Verfolgt wurden wir nur von einem Schaufelraddampfer im Mississippi-Stil. Aus Zeitmangel ließen wir das Entern für dieses Mal ausfallen.

 

Nach Rückkehr zum Steg, Reinigen und Verstauen der Boote traten wir auf unterschiedlichen Routen die Heimreise an.

 

Zusammenfassend waren es zwei großartige Rudertage. Der Dank gilt Antje und Ulrike für Organisation und für das Bereitstellen des guten Ruderwetters. Darüber hinaus an Anke und Frank für die Unterstützung, Reiseführung und Bilder vor Ort!